New Plymouth

New Plymouth

New Plymouth im Westen der Nordinsel ist auf halben Weg zwischen Auckland und Wellington gelegen und mit etwa 50.000 Einwohnern die größte Stadt der Region Taranaki. Diese Region hat für jeden Neuseeland-Liebhaber etwas zu bieten – Stadt, Berg und Meer treffen hier aufeinander.

New Plymouth liegt auf geschichtsträchtigem Gebiet. Bereits Jahrhunderte vor der Ankunft der ersten Europäer in Neuseeland siedelten hier Maori-Stämme. New Plymouth wurde im Jahr 1841 von europäischen Siedlern gegründet und ist somit auch eine der ältesten Städte in Neuseeland. Im Zuge der Besiedelung kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Maori – die beiden Neuseelandkriege in der Region Taranaki dauerten über 10 Jahre an. Heute ist New Plymouth jedoch eine friedliche Stadt mit unvergleichlicher Lage, die gewiss dazu beigetragen hat, dass die Stadt unlängst unter die lebenswertesten Orte Neuseelands gewählt wurde.

Der 2.518 Meter hohe Taranaki – auch unter dem Namen Mount Egmont bekannt – ist das Wahrzeichen der ganzen Region. Der Vulkan Taranaki hat eine perfekte Kegelform und wurde so als „Double“ des Fujiyama im Film „The Last Samurai“ mit Tom Cruise bekannt. Für Wanderer ist die Region ein Paradies: Am und um den Berg erstrecken sich Wege mit einer Dauer von etwa 30 Minuten bis hin zu 4-5 Tagen. In dieser Zeit kann man den ganzen Berg umrunden, dabei sollte man sich jedoch auf wechselhaftes Wetter einstellen, für das Taranaki berühmt-berüchtigt ist. Da man in den Sommermonaten keine Eis- und Kletterausrüstung benötigt, um den Berg zu erklimmen, ist er zudem er meistbestiegene Gipfel Neuseelands. Doch auch hier sind Vorsicht und entsprechende Ausrüstung angebracht.

 

Zahlreiche Straßen führen um den Berg, dessen Anblick einfach fantastisch ist – wenn er denn sein Haupt aus den Wolken streckt. Oft umgibt jedoch ein Wolkenkranz den Gipfel und verleiht ihm ein mystisches Aussehen, das zur Maori-Legende über seine Entstehung passt. Demnach lebte Taranki viele Jahre im Zentrum der Nordinsel friedlich mit Tongariro, Nguaruhoe und Ruapehu (Berge im Tongariro-Nationalpark) zusammen. Tongariro und Taranaki beanspruchten jedoch beide die Liebe von Pihanga (ebenfalls ein Berg im Tongariro-Nationalpark) für sich. Pihanga entschied sich schließlich für Tongariro, worauf Taranaki in Richtung Küste an seinen heutigen Standort floh.

Geschichten wie diese, weitere Maori-Legenden, viele Informationen zu Geschichte der europäischen Besiedlung, den Kriegen und dem Zusammenleben zwischen Maori und europäischen Siedlern bietet das Museum in New Plymouth, dessen Besuch noch dazu kostenlos ist. Nicht weit davon liegt die Kunstgalerie, die eine der bedeutendsten australasischen Sammlungen zeitgenössischer Kunst beherbergt.

Ein echter Hingucker in New Plymouth ist auch die 45 Meter hohe Skulptur „Wind Wand“ (Windstab) an der Uferpromenade. Bekannt ist die Stadt auch für ihre zahlreichen Gärten. Ein Besuch im Botanischen Garten lohnt sich in jedem Fall. Mit etwas Glück ist man zu einem der zahlreichen Garten-Festivals in der Stadt, wie beispielsweise dem Rhododendron-Festival, denn dann öffnen teilweise sogar Privatleute ihre Gärten zur Besichtigung.

Berg, Stadt, Meer – wer den Mount Taranaki auf der küstennahen Straße umfährt, der folgt dem „Surf Highway 45“. Der Name ist Programm – hier gibt es zahlreiche schwarze Sandstrände mit Wellen, die ideal dazu geeignet sind, die eigenen Surfkünste zu erproben. Vom Berg an den Surfstrand in höchsten einer halben Stunde – welcher Ort der Welt kann dies sonst noch von sich behaupten?