Nelson

Die wohl sonnigste Stadt Neuseelands ist Nelson, denn sie zählt durchschnittlich bis zu 2400 Stunden Sonnendauer im Jahr. Sie befindet sich in der nördlichen Bucht, der Tasman Bay auf der Südinsel und in unmittelbarer Nähe zu der Cook Strait. Deshalb stellt Nelson den Mittelpunkt von ganz Neuseeland dar.

Cook Strait heißt die Meeresenge der Gewässer zwischen den beiden Hauptinseln Neuseelands, in denen die Wasserstraßen in die malerische aber auch unberechenbare Bucht zusammenlaufen. Ein sehenswertes Naturspektakel, welches zu den stürmischsten der Welt gehört! Lohnenswert ist auch der Besuch des Zentrums von Nelson.

Im Stadtinneren steht die Christ Church Kathedrale, welche im Art-deco-Stil über 47 Jahre lang gebaut wurde. Erst 1972 wurde sie fertig gestellt und präsentiert sich heute im prachtvollen architektonischen Stil. Ihre weite Treppe führt direkt in die Stadtmitte, was ein schönes Panorama bietet. Zum Stadtleben gehört ebenso Kunst, Stil als auch Genuss. Dies wird deutlich an der erst 2001 eröffnete World of Wearable Art („die Welt der tragbaren Kunst“) Galerie.

Seither finden dort jährlich interessante Ausstellungen statt. In Kooperation mit dem dort umliegenden Automuseum werden dort regelmäßige Veranstaltungen über zum Beispiel unkonventionelle und einfallsreiche Modebekleidungen aber auch klassische Fahrzeuge angeboten. Die guten Brauereien in Nelson zeichnen das sinnenfreudige Stadtbild aus. Außerdem finden dort jährlich tolle Kunst und Jazz Festivals statt.

Geschichtliche Zeugnisse sind aber auch die Holzhäuser aus der Kolonialzeit, die man noch in der Region findet. Das aus der Kolonialzeit nachgebaute Dorf Founders Historical Park and Brewery bietet eine besondere Attraktion dieser Stadt für Interessierte. Zu empfehlen ist der Besuch auf dem wöchentlichen FarmerŽs Market.

Die Stadt Nelson

Typisch für den Abel-Tasman-Nationalpark sind z.B. seine funkelnden Sandstrände, endlose Wanderwege und das schimmernde türkisblaue Wasser mit den atemberaubenden Aussichten auf das weite Meer das zum entspannen verleitet. Der Park besitzt zudem Pinguine und eine Robbenkolonie im Tonga Island Marine
Reserve. Wer schon mal in der Nähe des Abel-Tasman-Nationalparks ist und sich einen Zugang zum Park verschaffen möchte, dem steht hier ein Wassertaxi regelmäßig steht's zur Verfügung.

Der Kahurangi-Nationalpark bietet hingegen einen richtigen Abenteuerspielplatz. Hier wird alles mögliche angeboten von geführten Rafting -Touren bis zum Pferdereiten. Dieser Park besteht aus 451.000 Hektar vergletscherten Bergketten und üppigem Wald, welcher die Heimat für eine außerordentliche Vielfalt an einheimischen Pflanzen und Tieren ist.

Abgelegene, wilde Flüsse stehen für den Kahurangi-Nationalpark, der mit seinen 570 km langen Wanderwegen durch den ganzen Park führt. Einer der bekanntesten Wanderwege stellt übrigens der  Heaphy Track dar. Diese Wanderung beginnt im Aorere Valley und geht über    die Westküste bis nach Karamea. Insgesamt dauert diese Tour etwa vier oder fünf Tage. Einige der tiefsten Höhlen der Welt sind sogar die Heimat des Kahurangi Parks - wer diese Höhlen allerdings besuchen möchte sollte auf jeden Fall in diesem Gebiet erfahren sein.

Am besten lernt man Nelson auf einem selbstgeführten Rundgang durch die Innenstadt kennen, wie beispielsweise dem „Historical Trail“ oder dem „Arts Trail“. Die Touristeninformation hat alle Broschüren hierzu und gibt ebenso gerne Tipps, wo man in der Umgebung am besten Weinkellereien, Ateliers, Galerien und sonstige Künstlerwerkstätten besichtigen kann.

Wer jedoch einmal einen Blick auf die glitzernde Cook Strait geworfen hat, den wird es recht bald an einen der Strände ziehen. Der Tahuanui Beach und Rabbit Island befinden sich in unmittelbarer Nähe der Stadt.

Wem dies nicht genug ist, der sollte unbedingt einen Ausflug in den nahe gelegenen Abel Tasman National Park einplanen. Sichelförmige Buchten mit goldenem Sandstrand, das türkis schimmernde Meer und die grünen Wälder mit einheimischen Baumarten bilden eine atemberaubende Farbenkombination, die unweigerlich jeden Besucher in ihren Bann schlägt. Den Abel Tasman National Park erlebt man am besten auf einer Wanderung oder vom Seekajak aus. Der leicht erreichbare Park bietet sich für einen Tagesausflug an, jedoch gibt es auch Möglichkeiten, tiefer in die phantastische Natur einzutauchen. Der „Abel Tasman Coastal Track“, eine drei- bis fünftägige Wanderung, führt an der Küste entlang durch den Nationalpark und passiert dabei zahlreiche wunderschöne Buchten, die zum Baden einladen.

Für weitere Strandabenteuer bietet sich in Ausflug in das Gebiet der Golden Bay an. Neuseelands größte Frischwasserquelle, Sanddünen und interessante Felsformationen am Wharariki Beach und der Farewill Spit, eine weit ins Meer hinausragende Landzunge, sind die Hauptattraktionen des Gebiets, das zudem über einen großer Artenreichtum an Vögeln und planschende Seehunde an einigen Stränden verfügt.

Die Region Nelson

Für ihre ganzjährig hohe Anzahl von Sonnenstunden, ihre goldenen Strände, Nationalparks, Weinkellereien, Mikrobrauereien und eine große kreative Gemeinde bildender Künstler ist die Region Nelson bekannt.

Hier erkennt man schnell, dass die Stadt einen angenehmen Lebensstil bietet allein schon durch das lokal angebaute Obst und Gemüse,
frisch gefangenen Fisch und Meerestiere, historische Straßenzüge und Hafenrestaurants. Die Stadt Nelson wurde nach Admiral Lord Nelson benannt, der durch die Schlacht von Trafalgar berühmt wurde. Eine relaxte Einstellung zum Leben mit einer zupackenden Art kombiniert die Stadt welche auch die Heimat einer Gemeinschaft ist.

Eine künstlerische Einkaufsorgie oder Abenteuer können hier selbst organisiert werden. Der Montana Neuseelands „Wearable Art Awards“, bei denen die Kunst auf viele seltsamen und wunderbaren Arten von den Wänden auf den Körper gelangt ist, werden jedes Jahr in Nelson organisiert.

Zu insgesamt drei Nationalparks bietet Nelson einen mühelosen Zugang an. Ein Küstenwunderland mit Meer, Himmel, felsigen Landspitzen und hellen goldenen Stränden ist der Abel Tasman Nationalpark.

Südlich der Stadt Nelson liegt inmitten von Bergen und vergletscherten Tälern der Nelson Lakes Nationalpark und zeichnet sich durch Buchenwälder und die schönen juwelenartigen Seen Rotoiti und Rotoroa aus.

Neuseelands zweitgrößter Nationalpark, Kahurangi, umfasst 450.000 Hektar überwiegend im Hochland gelegene Wildnis und großartige Drei- oder Viertageswanderungen werden hier angeboten.

Um die magischsten Plätze der Region zu finden bieten Abenteuerveranstalter ihre Hilfe an: Kajak fahren, Fluß-Rafting, Mountainbiken, Pferdereiten, Geländemotorradfahren ...

Hauptzentren in der Region Nelson

  • Nelson ist die neuseeländische Stadt der Kunst und Kunsthandwerk, mit sehr gutem Essen und einem außergewöhnlichen Lebensstil.
  • Motueka ist die Stadt, die dem Abel Tasman und Kahurangi Nationalpark am nächsten liegt
  • Takaka ist das Hauptzentrum des Golden Bay Gebiets.

Nelson Reisebericht

Nach unserer letzten Nacht an der wilden Westküste in Westport machten wir uns auf den Weg zu unserem letzten Stopp auf der Südinsel – nach Nelson. Dort, wo das ganze Übel der Südinsel begann, sollte es auch ein Ende nehmen. Deshalb buchten wir uns in dem Hostel „Pallazzo" für eine Nacht ein. Abends gingen wir in die Stadt in das Restaurant „Macs", in dem regelmäßig Live-Musik gespielt wird und in dessen Vorder- oder Hinterhof man schön draußen sitzen kann. Unser Hostel war nicht das Beste, aber wir hatten kaum eine Wahl, da wir nichts reserviert hatten und alles so gut wie ausgebucht war. Wir bekamen dort ein Vierbettzimmer, welches an sich in Ordnung war. Nur die Küche war eklig und die Einrichtung teilweise sehr abgenutzt, das Haus an sich war nett und man könnte mit Sicherheit mehr daraus machen. Für die eine Nacht war es aber in Ordnung, für längere Aufenthalte würde ich ein anderes Hostel empfehlen, in Nelson gibt es eine große Auswahl an Backpackerunterkünften. Der Parkplatz unseres Hostels stellte sich als eine Herausforderung raus, da alles so eng und klein war an dem steilen Hügel, dass man sich leicht einen Kratzer in das Auto fahren konnte. Letzen Endes hatten wir aber alle Hürden überwunden und nach unserem schönen Abendessen in der Stadt machte ich mich auf den Weg zu meinen früheren Reisebegleitern, da einer seinen Geburtstag in einem anderen Hostel in Nelson feierte. Mit einem Weißbier als Geschenk bewaffnet – ganz in bayerischer Manier – lief ich dort ein und nach ein paar Stunden feiern machte ich mich auf den Heimweg zu meiner Unterkunft - doch wie sich dort herausstelle, kam ich nicht in das Haus hinein! Der Manager hatte vergessen, auf den Informationszettel das Türpasswort für die Nacht zu schreiben und mein Handy, wie es ja immer in solchen Situation sein muss, sponn auch gerade. Daher konnte ich auch meine Freunde in dem Haus nicht anrufen, eine Klingel gab es nicht und alle Räume im Erdgeschoss waren leer – ich konnte also auch nirgends klopfen. Daher versuchte ich zuerst auf den Balkon im ersten Stock zu klettern und danach mich über eine Mauer hinunter in den Hinterhof zu hangeln, jedoch stellte sich beides als schwieriger und gefährlicher wie gedacht heraus und ein Bein wollte ich mir auf meiner Reise mit Sicherheit nicht brechen. Hätte ich meinen Autoschlüssel dabeigehabt, dann hätte ich liebend gerne die Nacht auf meiner Matratze im Kofferraum verbracht, nur leider war dem nicht so und nach einigem Warten hatte ich das Glück, dass ein anderer Gast auf dem Weg zu einer Party aus dem Haus kam und mich somit hineinlassen konnte. Das war alles eine Aufregung, vor allem regnete es mal wieder und das verbesserte die Situation nicht gerade…

Am nächsten Tag verabschiedete ich meine drei Reisepartner, da diese bereits auf die Nordinsel fuhren und ich für eine Nach zu meinen anderen Bekannten in das Hostel „Almonds Backpacker" etwas weiter entfernt von der Innenstadt Nelsons zog. Dieses Hostel ist sehr schön gestaltet und mit neuen Einrichtungen ausgestattet. Neben zwei gut ausgestatteten Küchen besticht es mit einem gemütlichen Innenhof und hübschem Wohnbereich. Der einzige Nachteil ist die Lage, zu Fuß dauert es in etwa eine viertel Stunde bis in die Innenstadt und auch die nächsten Supermärkte sind einen kleinen Marsch entfernt. Bevor ich dort aber einchecken konnte, musste ich zuerst mein Auto für den vierteljährigen Service in die Werkstatt bringen, da dies eine Bedingung meiner Versicherung ist. Leider ist es nicht schwer, bei alten Autos ein paar Mängel zu finden, daher verdoppelte sich die Rechnung und ich musste einige Stunden Zeit totschlagen, bis alles gerichtet war. Danach konnte ich endlich in meinem neuen Hostel einchecken und auch die Fähre auf die Nordinsel für den nächsten Tag buchen. Es ist unbedingt zu empfehlen, sich vor der Buchung über mögliche Vergünstigungen durch Mitgliedschaften zu informieren - durch meine Mitgliedschaft bei BBH (eine Hostelvereinigung Neuseelands) sparte ich mir 10 % des Ticketpreises! Da das Hostel kostenloses Wifi anbot, stellte ich auch mein Auto zum Verkauf ins Internet, jedoch stellte sich die Website von BBH als schlechte Wahl heraus. Mein Eintrag verschwand nach ein paar Stunden immer wieder von der Angebotseite und egal ob ich mich zuvor auf der Website einloggte oder nicht, es funktionierte nie. Mehr zu empfehlen sind daher die Websites von Gumtree oder Trade-Me, letzteres ist jedoch kostenpflichtig. Ich ließ dies erst einmal auf sich beruhen – was sich jedoch noch als Fehler herausstellen sollte – und fuhr am nächsten Nachmittag hinüber auf die Nordinsel.

Neuseeland kämpft momentan gegen die Algenpest „Didymo" und möchte man an Bord der Fähre gehen, wird man zuvor von einem Angestellten der Biosicherheit kurz befragt, ob man über diese Pest Bescheid weiß und ob man in der Nähe eines Gewässers in der letzten Zeit war. Ehrlich gesagt war diese Befragung aber recht schwach, man musste nur mit „Ja" auf die eine und mit „Nein" auf die andere Frage antworten und man konnte weiterfahren. Natürlich beantwortet keiner ehrlich die Fragen, bestimmt jeder zweite war an einem Gewässer in den letzten zwei Wochen, es ist ja schließlich Sommer! Meine Vermutung diesbezüglich stellte sich dann auch als richtig heraus: Ein Boot durfte ohne weiteres auf die Fähre fahren und wo sonst sollte es gewesen sein, wenn nicht am Meer oder an einem See?! Wie auch immer, es war interessant, dies alles mitzubekommen und letzten Endes legte die Fähre von Picton ab und damit verließ ich bei strahlendem Sonnenschein die wunderschöne Südinsel und ich war schon ein wenig traurig, dass meine Zeit dort schon vorbei war…