Campingplätze in Neuseeland

Campingplätze Neuseelands – eine kleine Empfehlung

Stundenlange Autofahrten quer durch das Land, kurvige Straßen, die ein oder andere Gravel Road – den Abend will man dann nur noch ein an einem angenehmen Ort verbringen.
Als Camper in Neuseeland ist man viel unterwegs und sieht allerhand Dinge - dazu gehören auch Campingplätze unterschiedlichster Preislage und Ausstattung. Bei den einen stimmt das subjektiv empfundene Preis-Leistungsverhältnis, bei anderen vermisst man die einen oder anderen Dinge.
Wenn man selbst einmal als Reisender unterwegs war, der jede Nacht an einem anderen Ort verbracht hat, lernt man einige Geheimtipps kennen. Hier nun einige sehr schöne Campsites, die nicht nur durch einen günstigen Preis Eindruck gemacht haben, sondern auch etwas Besonderes geboten haben.

Auf der Nordinsel:

Eine Perle im Norden: Rawene
Ganz im Norden gelegen trifft man auf den kleinen, geschichtsträchtigen Ort Rawene am Hokianga Harbour. Hier landeten unter anderen die ersten europäischen Siedler, was man heute noch an den für neuseeländische Maßstäbe gemessenen historischen Bauten erkennen kann. Das Clendon House beispielsweise ist 1860 erbaut worden. Zum Vergleich: die älteste Kirche Neuseelands ist aus dem Jahr 1835 und steht in Russel, der früheren Hauptstadt. Da Rawene direkt am Hokianga Harbour liegt, verkehrt eine Fähre (auch für PKWs) zwischen Rawene und dem auf der anderen Uferseite gelegenen Ort Kohukohu.
Hier trifft man auf einen idyllisch gelegenen Campingplatz mit Pool, modernen Sanitäreinrichtungen, einer neuen Küche und vor allem kann man den tollen Ausblick aus dem Panoramafenster beim Kochen genießen. Geführt wird er von zwei Niederländerinnen, was man an der europäisch anmutenden Ausstattung spüren kann. Für die Freizeit kann man zwei große, gemütliche Aufenthaltsräume nutzen. Die Lage ist ein wenig erhöht über dem Ort und daher auch sehr ruhig
www.rawenemotorcamp.co.nz, rawenemotorcamp@hotmail.com, 12 NZ$ pro Person für einen Stellplatz

Ein Hauch Nationalpark – Turangi
Viele Touristen kommen in diesen Teil Neuseelands, um wohl den schönsten und beliebtesten Ein-Tages-Walk des Landes zu machen- das Tongariro Alpine Crossing (19,4km). Von Turangi aus, das bei Anglern hauptsächlich durch die reichen Fischvorkommen beliebt ist. Hier kann man aber auch white-water-rafting, alpine trekking, mountain biking und kayaking machen. Im „Turangi Cabins & Holiday Park“ bekommt man ein gutes Preis-Leistungsverhältnis geboten. Die Küche ist sehr großzügig und bietet auch in der Hauptsaison genügend Platz. Die Fläche des Campingplatzes ist sehr groß und mit Bäumen durchsetzt, sodass man viele schöne Nischen und Ecken hat, wo man sein Zelt aufbauen kann. Die Duschen sind relativ groß und mit Ablageflächen, sodass die Sachen danach nicht völlig durchnässt sind.
Von hier kann man auch den Shuttle-Service für das Alpine Crossing buchen!
www.turangicabins.co.nz, 12 NZ$ pro Person für einen Stellplatz

Im sonnigen Hawkes Bay
Ganz in der Nähe von Hastings und Napier fährt man unweigerlich durch den kleinen Ort Clive, der stark durch den Wein- und Apfelanbau geprägt ist. Hier wird es schön warm und ein längerer Aufenthalt lohnt nicht nur durch das Klima, sondern auch durch die Sehenswürdigkeiten. Allein die Art-Déco-Stadt Napier ist ein Besuch wert.  Kommt man aus Richtung Napier, befindet sich das Clive-Motor-Camp auf der rechten Seite. Hier leben viele Einheimische, die einem dem Campingplatz wie eine kleine Dorfgemeinschaft vorkommen lassen. Das Preis-Leistungsverhältnis ist sehr gut. Es gibt eine Gemeinschaftsküche, kostenlose Duschen und vor allem ist die Aufteilung der Stellplätze durch Hecken so geregelt, dass man mehr Privatsphäre genießen kann. Hier punktet weniger die Ausstattung, sondern die Herzlichkeit der Campingplatzbetreiber und vor allem die Bewohner, die teilweise schon seit 15 Jahren dort wohnen. Hier kann man wertvolle Tipps erhalten, wenn es um Arbeit, Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen geht.
www.nzcampsites.co.nz, 12 NZ$ pro Person für einen Stellplatz

Am Mount Taranaki – Ohawe
Dieser Campingplatz ist weder ausgeschildert, noch steht er in einem Führer. Am besten fährt man direkt in den kleinen Ort Ohawe. Am Strand wird man direkt auf den Campingplatz treffen. Dieser Platz besticht durch einen super-günstigen Preis, 7 NZ$ pro Person, und durch seine gemütliche Küche mit Durchreiche und angeschlossenem Esszimmer. Hier herrscht ein hoher Gemütlichkeitsfaktor in Kombination mit einem sehr schönen Strand, der nicht überlaufen ist. Nicht weit entfernt ist der Mount Taranaki, sodass man vom Campingplatz aus mit rund 20 Minuten Autofahrt tolle Tageswanderungen unternehmen kann.
www.nzcamping.co.nz

Es geht weiter südlich – Feilding
Ganz in der Nähe von Palmerston North gelegen findet man den ort Feilding, wo es jeden Freitag den Farmers Market mit vielen regionalen Produkten gibt. An diesem campingplatz sorgt die große Küche mit angeschlossenem Esszimmer für gemütlichkeit. Kochmöglichkeiten sind in dem Holzbau reichlich vorhanden, ebenso ist die Küche komplett mit allem ausgestattet, was man nur benötigen kann. Eine Terasse bietet die Möglichkeit draußen zu sitzen. Die Sanitäreinrichtungen befinden sich ebenso in dem Holzbau und gerade durch das Holz entsteht eine angenehm sympathische Atmosphäre. Für die Duschen muss man zwar extra zahlen, aber das macht die Ausstattung wett. Für Ausflüge in die Umgebung eignen sich zum Beispiel die Tui-Brauerei und das Rugby-Museum in Palmerston North.
www.feildingholidaypark.co.nz, Stellplatz 12 NZ$ pro Person

 

Mit der Fähre geht es dann rüber auf die Südinsel. Gebucht werden kann sie ganz einfach über das Internet bei Interislander oder BlueBridge. Von Wellington aus geht es dann nach Picton.

Campingplätze auf der Südinsel

Da wo es bunt zugeht – Takaka
In Takaka, 60km nördlich von Motueka, scheint anders zuzugehen als im Rest Neuseelands. Man könnte fast sagen, dass hier die Hippiekultur Einzug gehalten hat. Es gibt viele Handwerksläden an der Hauptstraße des Ortes und dazu viele kleine Restaurants und Cafés, in denen man seine Zeit verbringen kann und den Charme und die entspannte Atmosphäre des Ortes genießen kann. Wer sie hat, kann hier problemlos ein wenig mehr Zeit verbringen. Takaka kann man als Ausgangspunkt für den Coastel Track im Abel Tasman National Park nutzen. Dieser ist der kleinste Nationalpark Neuseelands.
Direkt an der Straße zum Nationalpark gelegen, an der Motupipi Road, befindet sich der auf den ersten Blick unscheinbar wirkende Takaka Camping Ground. Man denkt zunächst, dass man auf ein Privatgrundstück fährt, da der Campingplatz nach hinten versetzt hinter dem Haus der Betreiber liegt. Hier findet man eine sehr ausgefallene, nach draußen offene Küche. Weiterhin gibt es 4 Kabinen, die wie kleine Saunen wirken. Darin ist jeweils eine Dusche und Toilette, die man ganz für sich hat und für die Nutzung nichts extra bezahlen muss. Der Campingplatz ist wie ein Schlauch länglich nach hinten auf ein Feld gezogen. Dahinter erheben sich die Berge des Takaka Hill, auf die man einen tollen Ausblick hat. Diese Berge erheben sich bis zu knapp 800m hoch, um dann wieder abzufallen. Wer hoch zu Farewell Spit und Takaka möchte, muss diese Berge bei einer scheinbar endlosen Schlängelfahrt wohl oder über überqueren.
Wenn man dann am Abend entspannt im garten an Picknicktischen sitzen kann und gleichzeitig einen solchen Panoramaausblick hat, weiß man warum man nach Neuseeland gekommen ist.
Takaka Camping Ground, www.aatravel.co.nz, Stellplatz für 12 NZ$ pro Person

Das Tor zum Fjordland – Te Anau
Wer hier ankommt und zu Milford Sound möchte, sollte in Te Anau noch einmal tanken, denn hier befindet sich die letzte offizielle Tankstelle. Zur Not gibt es aber noch einmal eine Nottankstelle auf dem Weg nach Milford Sound, aber wenn man seinem Portemonnaie nichts böses will, sollte man darauf nicht zurückgreifen. Etwas außerhalb des Ortes, rund 1,3 km, befindet sich der Fjordland Great Views Holdiay Park und was man hier geboten bekommt, ist das Neueste vom Neuen. Alle Sanitäreinrichtungen und die Küche wurden 2008 renoviert. Die Duschen und Toiletten sind alle mit Marmoroptik gefliest, eine Fußbodenheizung ist vorhanden, über Lautsprecher wird man beim Duschen mit Musik unterhalten und neben jedem Waschbecken liegt ein Fön. Natürlich alles schön einheitlich und die Dekoration hat etwas von einem 4-Sterne-Hotel in bester Citylage. Hier kostet Duschen nichts extra!
Die Küche ist angemessen groß und gleich daneben befindet sich ein Esszimmer mit mehreren Sitzgelegenheiten und einem Fernseher. Die Pflanzung von Hecken auf dem Platz trägt ein wenig zu mehr Privatsphäre bei. Die Entfernungen sind gering und man ist im Nu vom Zelt in der Küche oder bei den Duschen. Oben drauf gibt es noch eine tolle Sicht auf die Berge der Region. Ein kleiner Nachteil ist die auswärtige Lage, sodass man Abend mit dem Auto n die Stadt fahren müsste, wenn man noch ausgehen möchte.
“wake up to the sound of birds, not to the sound of traffic“ www.fiordlandgreatviewsholidaypark.co.nz, 14 NZ$ pro Person für einen Stellplatz

Ein wenig schottisches Flair – Dunedin
Der Campingplatz, um den es geht, befindet sich nicht direkt in der Stadt, sondern auf der Otago Peninsula. Hier kann man Albatrosse, Pinguine und Robben beobachten. Von Dunedin aus kann man auf die Halbinsel fahren. In Portobello biegt man dann nach rechts ab und trifft schon nach 200 Metern auf den Campingplatz, um den es hier geht. Er ist relativ klein, was die Laufwege sehr kurz gestaltet. Ein Zaun schirmt vom so schon geringen Straßenlärm ab. Überall verteilt gibt es Picknicktische und Bäume, was zur Gemütlichkeit beiträgt. Die Küche  und die Sanitäreinrichtungen sind in einem Holzhaus untergebracht. Die Küche hat einen modernen Kochbereich sowie ein angeschlossenen Aufenthaltsraum zum Essen, Fernsehgucken und gemütlichem Verweilen. Die Duschen und Toiletten sind ebenso relativ neu und man muss für die Nutzung nichts zusätzlich zahlen. Die Lage im Grünen und unweit der Beobachtungspunkte für zum Beispiel Albatrosse macht den Campingplatz noch zusätzlich attraktiv. Dunedin selbst ist nicht weit entfernt ohne Großstadtatmosphäre zu haben. Für gutes Wetter gibt es draußen einen BBQ- Bereich.
www.otago-peninsula.co.nz, 15 NZ$ pro Person für einen Stellplatz

Im vergessenen Tal – Vanished World
Um dorthin zu kommen, muss man ein wenig abseits touristisch ausgetreten Pfaden wandeln. Nach Oamaru an der Ostküste der Südinsel fährt man in das Landesinnere Richtung Livingstone. Am Danseys Pass trifft man auf das gleichnamige Danseys Pass Holiday Camp. Dieser Campingplatz ist über eine Gravel Road erreichbar und liegt etwas abseits. Trotz allem ist er hier erwähnt, weil er durch seine Lage, seine Ausstattung und sein Freizeitangebot punktet. Der Platz befindet sich direkt am Maerewhenua River, in dem früher intensiv Gold geschürft worden ist. Dies kann man auch heute noch tun und mit ein bisschen Glück findet man noch etwas. In der Rezeption leit man sich einfach kostenlos Schaufel und Schüssel und los geht’s! Wer dazu keine Lust hat, lässt sich einfach in dem am Fluss befindlichen Hängestuhl plumpsen und genießt das Nichtstun. Für Kinder gibt es einen Spielplatz und jede Menge Spiel zum kostenlosen Ausleihen. Die Küche ist angemessen groß und das Esszimmer bietet sehr viel Platz. Küchenutensilien braucht man nicht, hier ist alles komplett vorhanden. Gleich daneben befindet sich der Aufenthaltsraum mit Fernseher, der an Oma zu Hause erinnert. Gemütliche, alte Sofas und eine Menge Bücher zum Schmökern. Leider gibt es nur 1 Dusche und zwei Toiletten, die aber kostenlos sind. Das Gleiche gilt für das Waschen, was ebenso frei ist! Dies ist wirklich selten.
Die Umgebung eignet sich perfekt für Ausflüge in die Vanished World mit dem Vanished World Trail. In diesem Gebiet kann man sich Felsmalereien der Maori, in Stein eingeschlossene Wal- und Delphinknochen und beeindruckende Kalksteinformationen (Elephant Rocks, Earthquakes) bewundern. Vor 25 Millionen Jahren war dieser Landstrich noch komplett mit Wasser bedeckt! Dadurch findet man hier auch sehr viele Fossilien von Meerestieren. Ein weitres Phänomen sind die „Rattling Stones“- Steine, die wie eine Rassel klappern, da sie von innen hohl sind und kleine Steineinschlüsse haben.
Dieses Gebiet ist touristisch noch nicht so überlaufen, was es aber nicht minder sehenswert macht!
www.danseyspass.com, danseyspass@gmail.com, 14 NZ$ pro Person für einen Stellplatz