Invercargill

Invercargill liegt am südlichen Ende der Südinsel und ist mit etwa 50.000 Einwohnern die südlichste Stadt Neuseelands. Wie einige weitere Orte in der Region wurde die Stadt ursprünglich von schottischen Einwanderern gegründet. Ihre Lage macht sie zu einem idealen Ausgangspunkt, um die wunderschöne, nicht überlaufene Southland-Region zu erkunden.

Zunächst lohnt sich aber ein kurzer Bummel durch die Straßen von Invercargill, um die zahlreichen Gebäude aus der edwardianischen und viktorianischen Zeit zu bewundern. Unbedingt vorbeigehen sollte man auch an Fred and Myrtle’s Paua House – dieses Gebäude ist komplett mit den typisch neuseeländischen Pauamuscheln geschmückt.

Ein Besuch im Queens Park ist ebenso ein absolutes Muss. Auf dem über 80 Hektar umfassenden Parkgelände gibt es neben einheimischen Pflanzen auch einen japanischen Garten, einen Kräutergarten und zahllose weitere Anlagen. Ein Tiergehege und ein Vogelhaus gehören ebenfalls dazu.

Gleich nebenan befindet sich das sehenswerte Southland Museum and Art Gallery. Neben der Kunstgalerie bietet das Museum Neuseelands größte lebende Population an Tuataras, einer einheimischen Echsenart, die zu Recht oft als „lebendes Fossil“ bezeichnet wird. Wer Glück hat, wird von den Wärtern sogar eingeladen, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und darf den jüngsten Zuwachs der Tuatara-Familie bewundern.

Nur knapp eine halbe Stunde Fahrt von Invercargill entfernt liegt der alte Fischereihafen Bluff. Von hier aus kann man mit der Passagier-Fähre nach Stewart Island übersetzen. Die kleine Insel ist für ihre Abgeschiedenheit, Ruhe und wunderbare Natur bekannt. Vogelliebhaber kommen auf Stewart Island voll auf ihre Kosten – nirgendwo sonst in Neuseeland ist die Chance so hoch, einen Kiwi in freier Wildbahn zu bewundern. Pinguine und Albatrosse lassen sich optimal aus dem Seekajak heraus beobachten. Aber auch für Wanderlustige ist die Insel ein Paradies: Wege von einer Dauer zwischen 15 Minuten und mehreren Tagen laden dazu ein, die Insel zu Fuß zu erkunden.

Wer von Invercargill in Richtung Dunedin weiterfährt, der sollte auf keinen Fall den Umweg durch die Catlins scheuen, ein landschaftliches wunderschönes Gebiet mit einsamen Stränden, schroffer Küste, reichem Tierleben und großartigen Wasserfällen im Hinterland. Weit bekannt ist die Curio Bay. Hier ist bei Ebbe ein versteinerter Wald zu beobachten: gefallene versteinerte Baumstämme, weitere Baumstrukturen – und mit etwas Glück watschelt ein Gelbaugenpinguin auf dem Weg zu seinem Nest vorbei.

Gleich gegenüber befindet sich die Porpoise Bay, eine wunderschönige bogenförmige Bucht, die zu den Lieblingsplätzen von Seehunden und Delfinen zählt. Schwimmen mit den Delfinen ist erlaubt, jedoch sollte man sich dabei an die Vorsichtsmaßnahmen halten, die auf Schildern rund um die Bucht beschrieben werden. An weiteren einsamen Stränden sind nicht nur Seehunde, sondern auch Seelöwen heimisch.

Auch ein Abstecher zum Nugget Point lohnt sich. Die Felsformationen hinter dem Catlins Old Lighthouse leuchten im Licht der Abenddämmerung besonders schön, und die dann aufkommende mysteriöse Stimmung erinnert an Zeiten, in denen zahlreiche Schiffe in den unwirtlichen Gewässern Schiffbruch erlitten.

Viel zu schnell ist die „Zivilisation“ wieder erreicht – von der nahe gelegenen Kleinstadt Balclutha ist es nicht mehr weit nach Dunedin.