Maori Neuseeland: Die Kultur der Maori entdecken und zelebrieren

Die Geschichte der Maori wird jahrhundertelang mündlich überliefert. Jede Stammesgeschichte unterscheidet sich von der anderen. Für gemeinsame Wurzeln sprechen gleiche Götter, Geister und Ahnen. Die Maori sind die Ureinwohner Neuseelands. Sie kamen vor über 1000 Jahren in Kanus von Hawaiiki nach Neuseeland.

Ungefähr 14 Prozent der Bevölkerung sind heute noch Maori. Die vielfältige und traditionelle Künstlerkultur der Maori spiegelt sich im ganzen Land wieder. Das Schnitzen, Weben, Kapa Haka, Moko (Tätowierungen) und Whaikorero (die Redekunst) ist im ganzen Land verbreitet und sehr beliebt. Die ältesten Kunstwerke im Land sind Schnitzereien der Maori mit Figuren und Ornamenten an Booten und Bauten.

Die meisten Ortsnamen haben einen Maori Ursprung und so bekommt man überall zu spüren wie die Sprache klingt.  Als indigenes Volk haben Sie einen gewissen Status und besondere Rechte im Land. Die Maoritanga, Ihre Kultur soll geschützt und geachtet werden. Seit 1987 ist neben Englisch die Maorisprache (Te Reo Maori) die zweite Amtssprache Neuseelands. Als Zweitnamen tragen alle Ministerien und Behörden  einen Namen in Maori. Außerdem werden auf staatlich finanzierter Basis spezielle Fernseh- und Radioprogramme in Maori gesendet.

Es ist Waitangi Day, der Tag, an dem die Maori den entscheidenden Vertrag mit den Briten in Waitangi abschlossen, der das zukünftige Verhältnis zwischen Pakehas und Maoris bestimmen sollte. Bis heute ist dieser Tag ein wichtiger nationaler Feiertag, an dem Maoris ihre Kultur und Traditionen zur Schau stellen und, was entscheidend ist, Pakehas, also weiße Neuseeländer, daran teilhaben lassen. Auch Touristen und sonstige Schaulustige sind dazu eingeladen, authentische Maori Küche zu probieren, den mitreißenden Klängen ihrer Lieder zu lauschen und das Spektakel des Kriegstanzes mitzuverfolgen.

Unter anderem in Kawhia, an der Westküste im zentralen Teil der Nordinsel, wird jedes Jahr ein Festival zu diesem Anlass veranstaltet. Die regionale Tageszeitung Waikato Times widmete in diesem Jahr dem Fest an drei aufeinander folgenden Tagen eine volle Seite Berichterstattung, was dem ungeübten Leser ein riesiges Fest suggerieren mag, im Grunde aber lediglich die Bedeutung des Feiertages und der Veranstaltungen zu diesem Anlass unterstreicht – denn das „Kai Festival“ in Kawhia ist alles andere als riesig.

Tatsächlich konzentriert sich die gesamte Veranstaltung auf eine Rasenfläche, auf der zwei Bühnen aufgebaut sind und um die rundherum Essenstände aufgestellt sind. Dem häufigen europäischen Festival-Besucher wird dies womöglich auf den ersten Blick etwas enttäuschen, zumal in Kawhia Eintritt verlangt wird. Allerdings wird sich diese Enttäuschung schnell in Begeisterung umwandeln, wenn man sich einmal der Atmosphäre des Festes hingegeben hat.

Gut, die Musik, die die Band spielt, erinnert eher an Western-Country-Songs und ist daher eindeutig eher dem Pakeha-Teil der Veranstaltung zuzuordnen. Aber die Luft duftet wunderbar nach frisch gebackenem Brot, das nach alten Maori Rezepten vor den Augen der Zuschauer zubereitet wird, frittierten Meeresfrüchten, die von Männern mit traditionell tattowierten Gesichtern und freien, schweißgebadeten Oberkörpern auf flammensprühenden Pfannen gekocht werden, sowie geräuchertem Fleisch und Gemüse, das in hübschen geflochtenen Körbchen unter dem Namen „hangi“ verkauft wird und traditionell in einem Erdloch auf heißen Steinen zubereitet wird.

Vor allem letzteres sollte unbedingt probiert werden, aber auch die verschiedenen Eistees, die aus einheimischen Kräutern, Wurzeln und Früchten zubereitet werden, sind einen Versuch wert, sowie die erfrischenden halben Wassermelonen, die mit cremigem, auf der Zunge schmelzenden Eis serviert werden. Essen ist ein wichtiger Teil der Maori Kultur und steht auf dem Kai Festival („kai“ bedeutet „Essen“) natürlich im Mittelpunkt.

Nach dem Essen lohnt sich auch ein Blick in die kleine Galerie, die Maori Kunstwerke ausstellt, und wer mag kann den Frauen beim Flechten bunter Bastteppiche und –taschen zuschauen. Schnell wird man hierbei in ein Gespräch verwickelt und die Maori offenbaren ihre freundliche aufgeschlossene Art und zeigen sich überaus gerne bereit, Fremden ihre eigene Kultur und Traditionen näher zu bringen.

Spätestens wenn die maoristämmige Tanzgruppe der Frauen die Bühne betritt und in traditionellen Kostümen zu wohl klingenden Gesängen ihre Hüften schwingt und die Maori Schulklasse ihren Haka, den Kriegstanz der Maori, aufführt, ist man völlig von dieser Kultur hin- und mitgerissen und man lässt gerne einige Stunden auf dem kleinen Festplatz verstreichen, der zudem mit einer atemberaubenden Aussicht auf den Ozean glänzt, in dem die Kinder an heißen Tagen wie diesen vom gut zwei Meter hohen Steg springen und planschen. Nicht zuletzt kann Kawhia auch mit einem nur wenige hundert Meter entfernten traumhaften schwarzen Sandstrand punkten, der sich nach dem Fest hervorragend zu einem Badeausflug eignet (also Badesachen nicht vergessen und unbedingt auch an festes Schuhwerk denken, denn der schwarze Sand erhitzt sich in glühender Sonne sehr stark und kann schon mal für Blasen sorgen).

Somit wird das für europäischen Maßstab eher kleine Fest doch für jeden Besucher zu einem großen Ereignis, hat man hier doch die Gelegenheit abseits von allgemeinen Touristenattraktionen wie den Tanzaufführen in Rotorua, für die man gut und gerne das vier- bis zehnfache des Eintrittpreises des Kawhia-Festivals bezahlt, mit den neuseeländischen Ureinwohnern in Kontakt zu treten und deren Kultur verstehen und bewundern zu lernen.

Maori Kultur: Maori Begrüssungszermonie

Für viele Deutsche ist es ein Traum in Neuseeland zu studieren.

Susanne erzählt:

In der ersten Woche meines Aufenthaltes habe ich zusehen können wie die Maoris ihre Begrüßungszeremonie verrichten, sagt Susanne zu mir, die ich nach ihrem Studienaufenthalt in Neuseeland traf.

"Ich beugte meine Kopf nach vorne der kleine tätowierte Mann, der mir gegenüber stand berührte meine Nasenspitze mit seiner. Er erklärte:„Der „Hongi“ steht für den Austausch des Lebensatems“. Kurz danach drehte er sich um, um mit seinen Genossenen in lange Monolage auf Maori, der Sprache der polynesischen Ureinwohner Neuseelands zu verfallen.

Ich verstand zwar kein Wort trotzdem blieb mir für kurze Zeit der Atem stehen weil ich es so faszinierend fand meine erste Woche hier dann die Ureinwohner und jetzt noch diese interessante Lebensart und die Begrüßung der Maoris alles war so wunderbar.

Die Begrüßung heißt übrigens „Mihimihi“ und soll weniger formell sein als das "Powhiri". Dabei begrüßten die Maori nicht nur die Studenten, sondern auch die Erde, das Haus und zahlreiche Vorfahren."

Maori oder auch Te Reo Maori genannt ist eine polynesische Sprache der Ureinwohner Neuseelands

Heute ist dir neben Englisch und der neuseeländischen Gebärdensprache eine weitere Amtssprache Neuseelands.
Dies jedoch auch mit einer traurigen Entwicklung. Derzeit wird die Sprache noch von rund 150.000 Menschen gesprochen. Vergleicht man im Gegenzug der Anteil der Maori an der Gesamtbevölkerung, wird ersichtlich, dass nur noch rund 20% der Maori in der Lage sind, ihre eigene Sprache zu sprechen! Aufgrund der geringen  Anzahl der Muttersprachler und der Fortsetzung dieser negativen Entwicklung gehört sie heute zu den vom Aussterben bedrohten Sprachen.


Warum diese Entwicklung?

Die Ursachen sind vielfältig und können auch in der Besiedlungsgeschichte gesucht werden. Im 19. jahrhundert trafen die ersten europäischen Siedler ein, darunter auch Missionare, die die Sprache begannen schriftlich festzuhalten. Bis dahin war Maori eine rein orale Sprache, die keine Schriftzeichen kannte. Wie sie oft in der Geschichte, sahen es die Siedler als notwendig an, die für sie anscheinend ungebildeten Ureinwohner zu bilden, indem sie Schulen einführten. Dort wurde ausschließlich auf Englisch unterrichtet und die Verwendung des Maori sowohl in der Schule als auch im privaten Bereich verboten. Verstöße gegen dieses Verbot wurden bestraft. Hier liegt wohl der Beginn des Problems, dass immer mehr Maori ihre eigene Sprache förmlich verlernten. Später, als die Besiedelung Neuseelands immer weiter zunahm und sich größere Städte bildeten und auch der Einfluss der modernen Massenmedien immer weiter zunahm, war ein stetiger Rückgang der Maori sprechenden Bevölkerung zu beobachten.

Wer noch fließend Maori spricht, gehört meist zur Bevölkerung ab 40 Jahren oder lebt in sehr abgelegenen Gebieten, wo sich die Einflüsse von Verstädterung, Medien und Modernität nicht so stark auswirkten und die Pflege der Traditionen einen höheren Stellenwert besitzt.

Die junge Generation hingegen ist der Sprache kaum noch mächtig. Dies ist dahingehend problematisch, da sie das Maori nicht an die Folgegeneration weitertragen kann.


Der Schutz der Sprache

Um dieses Erbe nicht zu verlieren, bemüht man sich bereits seit rund 20 Jahren um eine Aktivierung der Sprache. So führte man Maori als Unterrichtsfach in Vorschulen ein oder schuf bilinguale Klassen. Heute werden viele TV- und Radiosendung neben Englisch auch in Maori ausgestrahlt. Dabei versucht man vor allem die Zielgruppe anzusprechen, die die Sprache erhalten und weitertragen soll, nämlich vor allem junge Leute.

Die Erklärung des Maori als Amtssprache ist ebenso ein deutliches Signal zur Erhaltung der Sprache. Als Erweiterung wurde eine Kommission mit dem Ziel der Erhaltung der Sprache gegründet, die sich Te Taura Whiri i te Rēo Māori nennt.
Trotz all dieser Bemühungen ist der Negativtrend, der im 19. Jahrhundert mit der Besiedelung begann, nicht mehr vollständig umzukehren. Meist beherrschen nur noch die Älteren die Sprache fließend, um sie im Alltag anzuwenden. Für die jüngere Maori-Generation ist sie die erste Fremdsprache oder sie wird von Haus aus nur noch bruchstückhaft gesprochen (semi speaker).


Maori im Wandel der Zeit

Im Vergleich zum 19. Jahrhundert hat sich in der heutigen Zeit sehr viel verändert. – Innovationen jeglicher Art haben nicht nur das Alltagsleben stark beeinflusst, sondern wirkten sich ebenso auf den Sprachschatz aus.

Heute spürt man den großen Einfluss des Maori auf die englische Sprache. Vor allem Orts-, Tier- und Pflanzennamen in Neuseeland stammen ursprünglich aus dem Maori, da die Siedler auf Arten trafen, für die es bis dahin gar keine englischen Bezeichnungen gab. Genauso verhält es sich andersherum. Vieles in der heutigen Zeit kann einfach nicht mehr in Maori ausgedrückt werden, weil diese Dinge damals einfach noch nicht existierten. Man müsste demnach eine Vielzahl von neuen Wörtern schaffen, um das Maori wieder an die heutige Zeit anzupassen! Diese Anpassung geschah, indem Wörter aus der englischen Sprache übertragen und an das Maori angepasst wurden. Somit entstand bei rund 20.000 Wörtern hinsichtlich Vokabeln, Grammatik und der Intonation ein Mix aus Englisch und Maori.


Abstammung und Dialekte

Maori ist wie bereits erwähnt eine polynesische Sprache. Zu dieser Gruppe gehören weitere 35 Sprachen, die insgesamt von rund 900.000 Menschen auf den polynesischen Inseln des Pazifiks gesprochen werden, darunter auch in Neuseeland. Die polynesischen Sprachen sind wiederum eine Untergruppe der mayo-polynesischen Sprachen.

Charakteristisch an den polynesischen Sprachen ist die relativ geringe Anzahl der Menschen, die sie Sprechen. Meist handelt es sich dabei nur noch um wenige Tausend, so wie auch beim Maori. Die sprecherreichste Sprache dieser Untergruppe ist das Samoanische (rund 400.000).

Die Geographie des Landes beeinflusst, inwieweit sich Dialekte herausbilden können. Bei einem Inselstaat wie Neuseeland ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass durch die geographische Trennung von Nord- und Südinsel auch eine unterschiedliche Entwicklung der Sprache stattfindet. Dies betrifft beim Maori sowohl den Wortschatz als auch die Aussprache.

Wesentliche Unterschiede gibt es jedoch kaum. Abweichungen, diese liegen überwiegend im Bereich des Wortschatzes, lassen sich hauptsächlich zwischen Bewohnern der Nord- und Südinsel feststellen.

Die Maori und der Kiwi Und da wären noch die eigentlichen Ureinwohner Neuseelands

Ich traf auf eine Maori, die mit wahrscheinlich ewig im Gedächtnis bleiben wird. Sie ist eine der wenigen Maori, mit der ich mich länger unterhalten konnte, aber das hat auf mich bleibenden Eindruck hinterlassen. Sehr herzlich und unvoreingenommen, was gerade das Problem angeht, dass zwar Weiße und Maori gleichberechtigt sind, aber immer noch Vorurteile existieren.

Häufig bekam man den Tipp, dass man vor allem im Norden besonders auf seine Sachen aufpassen muss, da dort viele Maori leben. Ich habe bisher nie eine schlechte Erfahrung gemacht, was dies angeht. Für mich machte dies teilweise wirklich den Eindruck von alten, eingefahrenen Meinungen.

Heute sind etwa 14% der gesamten Bevölkerung Neuseelands Maori. Rund 100.000 Menschen sprechen die Sprache noch fließend. Wenn man das auf die ganze Bevölkerungsanzahl hochrechnet, sind das gerade einmal 2,5%! Für mich war diese Erkenntnis schon erschreckend.

Es gilt also dieses Erbe zu bewahren, da es meiner Meinung doch zur Vielfältigkeit Neuseelands dazu gehört, ja fast unabdinglich ist. Auch wenn sie die Ureinwohner Neuseelands sind, muss man nicht glauben, dass sie deswegen dem Rest der Bevölkerung hinterher hinken. Maori findet man in so ziemlichen jeden Berufsgruppen und in allen Teilen des Landes.

Einige tragen sogar noch die typischen Tattoowierungen im Gesicht. Trotz aller Versuche der Regierung die Gleichberechtigung nicht nur auf dem Papier an allen Stellen umzusetzen, machen die Maori einen überproportionalen hohen Anteil der sozial schwachen Bevölkerung aus.

Dies mag auch die Ursache für die Bemerkungen mancher Weiße, die Maori nennen sie Pakeha, sein, die wir auf unsere Reise gehört haben. Die Vorurteile scheinen also doch manchmal noch nicht komplett beseitigt.

So viele Dinge wurden von den Maori beeinflusst. Schaut man sich heute einmal aufmerksam um, so trifft man bei Ortsnamen, Flora und Fauna auf viele Einflüsse der Maori.

Viele Reiseveranstalter bieten geführte Touristentouren in die Gemeindezentren, die sogenannten marae an. Sollte man wirklich die Möglichkeit geboten bekommen, unabhängig davon ein marae besuchen zu können, unbedingt Schuhe vor dem Betreten ausziehen! Alles andere wird als extrem unhöflich aufgefasst! Dies als Tipp, weil man ja als Ausländer gerne mal in das eine oder andere Fettnäpfchen tritt.

Heute unterscheidet sich der Lebensstil immer weniger von dem der europäisch stämmigen Bevölkerung. Alles verschmilzt miteinander. Trotz allem ist immer noch ein großer Unterschied, dass der Besitz von materiellen Dingen nicht so groß geschrieben wird, wie bei den restlichen Kiwis. Das gleiche gilt für das Konkurrenzdenken.

Maorikultur erleben

Manchmal trifft man durch puren Zufall Menschen, die einem Dinge ermöglichen, die man so nie zu Gesicht bekommen würde. So geschehen in Rawene in der Nähe des Hokianga Harbour im Northland.

Die Gegend allein ist schon sehr geschichtsträchtig, denn einer Maori-Legende zufolge verließ hier der große polynesische Entdecker namens Kupe Neuseeland, um in seine Heimat Hawaiiki zu reisen. Das war angeblich im 10. Jahrhundert. Seitdem wurde diese Bucht „Hokianganui-a-Kupe“ genannt – „der Ort von Kupes großer Wiederkehr“.

James Cook sah den Eingang der Bucht, der auf der einen Seite komplett aus riesigen Sanddünen besteht, ahnte jedoch nicht, dass sich der Hokianga Harbour noch viel weiter ins Land fortsetzte. Das war im Jahr 1770, aber erst 1819 kamen die ersten Europäer von der östlichen Seite her und besiedelten diese Gegend. Im kleinen, beschaulichen Ort Rawene trafen wir auf der Fähre, die kann man nämlich nehmen um den Weg circa 50km abzukürzen (16 Dollar für ein Auto inklusive Fahrer), eine Maori.

Ich weiß nicht genau warum, aber sie kam sofort auf uns zu und erzählte von sich und der Geschichte ihrer Gegend. Sie schien sehr besorgt um uns zu sein und geleitete uns noch bis zum Campingplatz in Rawene.

Am nächsten Tag war es noch nicht einmal 9 Uhr, da hatte sie schon zweimal beim Campsite angerufen und sich nach uns erkundigt. Ihre Adresse und Telefonnummer ließ sie auch gleich da, damit wir sie zurückrufen und ein Treffen vereinbaren konnten. Am Anfang kam uns das schon ein wenig komisch vor, aber da ihr Haus sowieso auf unserem Weg lag, fuhren wir einfach mal vorbei.

Was hatten wir denn schon zu verlieren? Gesagt, getan und am Vormittag brachen wir sozusagen auf ins Ungewisse. Als wir dort ankamen, begrüßte sie uns schon ganz freudig. In den nächsten zwei Stunden fuhren wir durch ihren Heimatort (Whirinaki) und sahen uns die Maraes (am ehesten mit einem Gemeindezentrum vergleichbar) an, wobei sie uns viel über Tradition und Bräuche der Maori erzählte.

Wie man sich verhält, wenn man solch ein Marae betritt, wann es genutzt wird und viele Gesichten aus ihrer Gegend, die manchmal nur Einheimische zu berichten wissen. Zum Abschluss schenkte sie uns noch eine traditionelle Kette, damit wir uns immer an unseren Besuch bei ihr erinnern! Der Anhänger stellt eine Mutter mit einem Kind im Arm dar und dem Brauch zufolge schenkt man die Kette einem Kind, wenn es 5 Jahre alt wird – sozusagen für den neuen Lebensabschnitt, wenn es in die Schule geht.

Die Offenheit, mit der sie uns all diese Dinge berichtete und vor allem auch die Freude und Begeisterung, die sie damit transportierte, waren wirklich beispielhaft. Sie kämpft dafür, dass die Sprache und Tradition der Maori nicht verloren geht und die Leidenschaft für diesen Kampf transportierte sie mit jedem Wort. Eines ist klar: Als normaler Tourist, der in 3 oder 4 Wochen im Eiltempo durch das Land reist, wäre uns dies wahrscheinlich nicht passiert und für diese Erfahrung bin ich überaus dankbar.

Es zeigt nur allzu deutlich, dass durch den Verlust der Sprache und Überformung der Traditionen durch andere Kulturen ein ganzes Volk seine Identität verlieren kann. Nach dieser Erfahrung hat sich mein Respekt vor der Kultur der Maori noch verstärkt.