Trip zum Fox Gletscher- absolutes Highlight unserer Neuseelandreise

Gletscher gibt es einige  in Neuseeland. Der Franz Josef Glacier und der Fox Glacer auf der Südinsel sind die bekanntesten- und beliebtesten, mit leichtem Zugang für Reisende. Da wir nicht Zeit haben, beide Gletscher genauer unter die Lupe zu nehmen, entscheiden wir uns für den Fox. Und wir werden belohnt: Mit traumhaften Schneelandschaften unter stahlblauem Himmel, einer Gletscherwanderung in der Sonne, einem Sprung aus dem Flugzeug über einmaliger Landschaft und einem Helikopterflug ins ewige Eis.

Neuseelands Gletscher wachsen mit verblüffender Geschwindigkeit

Neuseelands Gletscher haben denen in anderen Ländern etwas voraus: sie wachsen etwa 10mal so schnell. Neuseeland besitzt insgesamt mehr als 3000 Gletscher. Die beiden größten, der Franz Josef und der Fox Glacier, sind aufgrund ihrer Lage nahe der Westküste leicht zugänglich und mit ihrem vielseitigen Angebot an Aktivitäten regelrechte Touristenmagneten.

Geführte leichte Wanderungen, halb- und ganztägige Touren im Eis sowie Flüge mit Hubschrauber oder Flugzeug über oder auf den Gletscher bieten viel Auswahl je nach Geschmack und persönlicher Fitness.

Durch die permanente Bewegung des Eises werden die Touren entsprechend verändert: Da die beiden Gletscherriesen sehr steil sind, bewegt sich das Eis sehr schnell in Richtung Tal, teilweise zwischen einem und fünf Metern pro Tag. Gletscher bewegen sich stetig vorwärts und ziehen sich zurück, sind dabei ständig in Bewegung.

Wächst das Eis  durch starken Schneefall hoch oben schneller als es am Ende der Gletscherzunge schmilzt, wächst ein Gletscher.  Bereits seit 1985 wächst der Fox Gletscher. Verantwortlich dafür ist der starke Regenfall der neuseeländische Westküste, der Touristen manchmal den letzten Nerv kostet und den Gletschern viel Schnee beschert. Bis zu 5 Meter Niederschlag messen die Stationen pro Jahr. In München (Deutschland) vergleichsweise regnet es dagegen nur 0,6 Meter pro Jahr.

Bei den Maori hiess der Franz Josef Gletscher ursprünglich „Ka Roimata o Hin Hukatere“, Tränen des Lawinenmädchens. Einer Legende zufolge fand der Geliebte eines Mädchens in den Bergen den Tod, die Tränen des Mädchens gefroren zu Eis und bildeten die Gletscherzunge.

Der Österreicher Julius Haast benannte den Gletscher nach der Erkundung 1865 nach seinem Kaiser Franz Josef. Der Fox Gletscher verdankt seinen Namen dem Premierminister von 1872: Sir William Fox benannte den Gletscher einfach nach sich selbst.

Der Weg zu den Gletschern

Also dann, los geht´s: Von Wanaka aus mit dem Auto Richtung Westküste und Gletscher. Vorbei am wunderschönen und überraschend großen Lake Wanaka geht´s über kurvige Straßen, unzählige one-lane-bridges und durch üppig grüne Wälder Richtung Küste- Fotostops inbegriffen. Wir stellen fest, dass es bis zum nächsten Ort - Haast absolut nichts gibt, keine Tankstelle, auch keine Toiletten, gar nichts.

Mittagspause machen wir daher in Haast- einem verschlafenen kleinen Örtchen, dem einzigen auf dem Weg zur Küste. Die Region Haast liegt in einem Naturschutzgebiet aus Wäldern. Laut Reiseführer ist das hier das Paradies für Vogelliebhaber- ich gehöre nicht dazu, seit mir vor Kurzem ein fetter Wood Pigeon auf die Windschutzscheibe gekracht ist (klarer Selbstmord) und die Scheibe gesprungen ist. Also ignorieren wir den Lebenraum einheimischer Federviecher und machen uns zügig wieder auf den Weg. Zwischen Haast und den Gletschern ist städtetechnisch wieder tote Hose- Haast ist tatsächlich die einzige erwähnenswerte menschliche Bastion auf dem Weg zwischen Wanaka und der Küste.

Die Gletscher Franz-Josef und Fox

Irgendwann auf dem State Highway 6 kommt der Punkt, wo plötzlich schneebedeckte Berge hinter der Kurve auftauchen und man so ein bisschen zu tun hat, noch auf den Straßenverkehr zu achten. Der Anblick auf den Mt. Tasman und dem höchsten Berg Neuseelands, den Mt. Cook, ist schon wirklich atemberaubend. Im Tal rennt man mit kurzer Hose und T-Shirt herum und oben auf den Bergen liegt der Schnee meterdick.

8b4290187dIn solchen Orten, die wohl nur für die Touristen beziehungsweise durch sie hochgezogen wurden, kann man allerhand machen, wofür man eine Menge Geld ausgeben muss. Von Rundflügen bis hin zu geführten Gletschertouren ist alles dabei und wenn man genügend Zeit und Geld mitgebracht hat, steht der Entdeckungstour in der Luft und zu Fuß nichts im Wege.

Wir begnügten uns mit einer Wanderung an den Fuß des Gletschers, die rund 1,5 Stunden dauerte. Je nach Ausdehnung des Gletschers, heute misst er eine Länge von rund 11 km, braucht man mal mehr, mal weniger Zeit. Das Faszinierende ist auch, dass er auf einer Höhe von 250 Metern über dem Meeresspiegel bis an die Regenwaldgrenze heranreicht. Viele fragen sich vielleicht, wo überhaupt der deutsch klingende Name herkommt. Der Geologe Julius von Haast hat den Namen beigetragen, denn so hieß der damalige Kaiser von Österreich!

Ungefähr eine halbe Autostunde weiter südlich gibt es den Kollegen des Franz-Josef, den Fox Gletscher, den man ebenso bei einer Wanderung anschauen kann. Hier läuft man aber bloß eine Stunde. Beim DOC (Departement of Conservation) kann man sich auch genau informieren, ob der Gletscher gerade im Begriff ist, zurückzugehen oder ob er wächst.  Sehr faszinierend ist auch, dass sich erst nach ungefähr 5 Jahren ein Jahr mit wenig Schneefall auf die Größe des Gletschers auswirkt. Wenn es oben in den höheren Lagen schneit, ist der zu Eis komprimierte Schnee erst 5 Jahre später im Tal. Der Gletscher bewegt sich 100.000 Mal langsamer als ein durchschnittlich schnell fließender Fluss!

Für mich war der Fanz-Josef wohl der, der von den beiden den meisten Eindruck auf mich hinterlassen hat, was glaube daran liegt, dass er der erste war, den ich gesehen habe. Gerade für jemanden, der so etwas noch nie erlebt hat, ist doch die erste Erfahrung damit wohl einprägsamer. Außerdem kann man beim Franz-Josef aus einem Winkel heranlaufen, der einen besseren Blick auf den Gletscher ermöglicht.

Fox- und Franz-Josef-Gletscher, die eisigen Gefilde Neuseelands

Die Strecke über Wanaka und durch die Berglandschaft war wunderschön und wir brauchten wieder mal um einiges länger, da es so viel auf dem Weg zu erkunden gab. Neben tollen Aussichtspunkten auf Seelandschaften kann man sich auch die Füße bei Spaziergängen zu Wasserfällen oder tollen Sandstränden vertreten. An dem Strand der „Shipwreck-Bay" kann man sogar auf einen Aussichtsturm klettern und man hat eine tolle Aussicht auf die Sandbank und den Flusslauf daneben. Besuchertafeln informieren einen über den damaligen Schiffsbruch und die Geschichte dahinter und man kann kleine Wanderungen in der Bucht unternehmen. An einem Aussichtspunkt wurden wir mit einer kleinen Überraschung empfangen: Unter der Aussichtsform, welche einige hundert Meter über dem Meer auf einer Klippe lag, konnte man einen Wal beobachten. Zwar wusste keiner, welche Art es genau war und er tauchte immer wieder für sehr lange Zeit in die Tiefe, aber es war auf jeden Fall eine unerwartet interessante Pause.

Nach dieser schönen Fahrt kamen wir dann in dem kleinen Dörfchen am Fox-Gletscher an und zwei von uns vieren checkten in dem Hostel „Ivory Towers Backpackers" ein, während der Rest zu dem kostenlosen DOC-Campingplatz an dem Gillespies Beach 21 Kilometer entfernt fuhr. Dieser Strand war sehr schön, es lag einiges Treibholz herum und mit den bewachsenen Dünen ergab alles ein tolles Bild von wilder Schönheit. Da wir uns an der Westküste befanden, hatten wir Abends noch einen grandiosen Sonnenuntergang, wobei man genau zu der richtigen Zeit am Strand sein musste, da der ganze Untergang nur ca. 10 Minuten dauerte. Die Lage des Campingplatzes war fantastisch, nur war die Zufahrtsstraße leider wieder einmal über eine Schotterstraße und die Campervans parkten alle so nahe aneinander, dass man sich gegenseitig eine gute Nacht durchs Fenster wünschen konnte. Reist man mit einem Zelt, ist es dort bestimmt angenehmer, da extra eine Wiese für diesen Zweck abgetrennt wurde und jeder seine eigene Nische finden kann. Neben einem Plumsklo gibt es dort noch einen Wasserhahn (jedoch sollte man das Wasser lieber abkochen vor dem Trinken!) und eine Feuerstelle mit ein paar Sitzgelegenheiten. Mit dem schönen Sonnenuntergang und dem wilden Strand war es eine tolle Übernachtung dort, nur hatten wir nicht mit den vielen Sandflies gerechnet und daher ließen wir lieber unser Frühstück am nächsten Tag aus. Mit 20 kleinen Stechmücken an einem Bein lässt es sich nicht so gemütlich essen und wer einmal einen Stich von diesen Plagen bekommen hat, der weiß, dass man sie noch einige Zeit spüren wird…. Wer also an diesem Campingplatz eine Nacht verbringen möchte, der sollte sich mit dem Anti-Mückenspray „OFF" oder ähnlichen Mittelchen ausrüsten und versuchen, alle Autotüren oder Zeltreisverschlüsse so gut wie möglich geschlossen zu halten. Nach dieser Nacht kaufte ich mir nach drei Monaten in Neuseeland und Sandflies dann doch vorsorglich ein „OFF"-Spray und gleich eine Creme gegen Juckreiz dazu, ich war also für alles gewappnet…

Für die nächste Nacht checkten wir alle gemeinsam in das Hostel „Ivory Towers Backpackers" ein, in dem ein Teil unserer Gruppe auch schon die letzte Nacht verbracht hatte – auch wenn dieser Campingplatz uns viel Geld sparte, auf noch mehr Stiche hatten wir definitiv keine Lust mehr… Das Hostel war an sich in Ordnung, da es aber recht groß ist, kann man nicht wirklich von einer gemütlichen Atmosphäre sprechen. Man bekommt für sein Geld jedoch ordentliche Bäder, einen Spapool und eine geräumige Küche, es gibt aber sicherlich noch schönere Unterkünfte in dieser Gegend. Essen und alles sonst benötigte sollte man lieber in Wanaka oder Greymouth einkaufen, je nachdem aus welcher Richtung man zu den Gletschern fährt, in den beiden Touristendörfern gibt es nur kleine und überteuerte Läden.

Zu dem Fox-Gletscher führen zwei Straßen, als wir dort waren, war leider eine auf Grund eines Erdrutsches gesperrt und wir konnten daher nicht zu dem besten Aussichtspunkt gehen. Wir wanderten stattdessen zu einer Aussichtsplattform in dem Hügel vor der Gletscherzunge, man hatte von dort eine gute Sicht auch wenn man nicht wirklich nahe an das Eis herankam. Die kleineren Wanderungen rund um den Gletscher sind alle auf den Karten des Tourismusbüros eingezeichnet und in unseren Falle gingen wir eine Stunde durch Regenwald und über Flussläufe bis zu unserem Ziel, es gibt aber auch längere Wege für die sonnigeren Zeiten – wir hatten immer noch kein wirkliches Glück mit dem Wetter. Natürlich kann man auch geführte Touren auf den Gletscher hinauf buchen, je nachdem wie weit man hinaufkommen möchte, kann man sich für eine Halb- oder Ganztages sowie Panoramaflüge und „Helihiking" ( man starten seine Wanderung von einem höheren Punkt auf dem Gletscher aus, den man per Helikopter erreicht) anmelden. Da das Wetter leider so unbeständig war, entschieden wir uns gegen eine der geführten Wanderungen, da diese nicht gerade zu den billigsten Aktivitäten zählen und man bei Regen das Geld wohl eher zum Fenster hinausgeschmissen hätte. Stattdessen haben wir uns abends noch auf zum Metherson See gemacht, welcher nur fünf Minuten mit dem Auto von Fox Town entfernt ist und zu einem der beliebtesten Fotomotive in Neuseeland zählt. Die beste Zeit für einen Spaziergang um den See ist die Abenddämmerung, da es wunderschön aussieht, wie sich die Berge in dem glatten Wasser des Sees spiegeln und die untergehende Sonne alles in irreale Farben taucht! Neben dem Gletschergipfel spiegelt sich auch der weiter entfernte Mt Cook, welcher ebenfalls mit einer beeindruckenden Eisschicht bedeckt ist. Bei diesem Ausflug darf man auf keinen Fall seine Kamera vergessen, ansonsten muss man am nächsten Abend wohl noch einmal um den See laufen…

An dem darauffolgenden Morgen fuhren wir eine Stunde weiter zu dem nächsten Berg auf unserer Liste: Der Franz-Joseph-Gletscher. Wir hatten uns dort für eine Nacht in dem Motel und Hostel „Glowworm-Cottage" ein Vierbettzimmer reserviert, in welchem sich eine kleine Kaffeenische mit Kühlschrank und Wasserkocher befand und wir hatten auch unser eigenes Bad. Die Küche und der Wohnraum sind leider nicht besonders komfortabel, es erfüllt aber alles seinen Zweck und hätte die Sonne geschienen, wäre alles bestimmt netter anzusehen gewesen und die Terrasse hätte mehr Sitzmöglichkeiten geboten. Auch in dieser Unterkunft gab es einen Spapool, der in einem kleinen Bambusverschlag in der Mitte des Hofes steht – es gibt weitaus schönere Lagen für einen Whirlpool, entspannen konnte man sich aber trotzdem! Von dort aus machten wir uns am nächsten Tag auf zum zweiten Gletscher, den vorherigen Tag verbrachten wir leider nur in unserer Unterkunft, da es ununterbrochen regnete. An die Gletscherzunge des Franz-Joseph-Gletschers kamen wir nah heran und es war beeindruckend, vor den Massen von Eis zu stehen. Besonders die Tatsache, dass es den Fox- sowie den Franz-Joseph-Gletscher in dieser Größe bald nicht mehr geben wird, machten es zu einem speziellen Erlebnis! Angeblich bleiben die kalten Winde Australiens aus und daher schmilzt mehr Eis als üblich und die Formation ändert sich ununterbrochen. Daher müssen viele Tagestouren auch einen anderen Abstieg wählen, als den Weg zuvor, da dieser schon nicht mehr sicher ist. Es fällt einem schwer sich vorzustellen, dass diese Massen von Eis und Schnee vergänglich sind, aber es scheint im Verhältnis extrem schnell zu schmelzen – Touristenwanderungen sollen laut Informationsbüro nur noch die nächsten zwei Jahre möglich sein! Trotz alledem spielte bei uns das Wetter wieder nicht mit und eine lange Tour hätte sich leider wenig gelohnt. Als wir zu dem Aussichtspunkt wanderten, hatten wir sehr Glück und die Wolkendecke riss für ein paar Minuten über dem oberen Teil des Gletschers auf und wir konnten das Eis in seiner ganzen Größe sehen, auf dem Rückweg regnete es jedoch schon wieder.

Nach diesen vier Tagen bei den beiden Gletschern hatten wir genug von Regen und Kälte und wir fuhren weiter die Westküste entlang nach Greymouth, hoffentlich der Sonne entgegen...

Unterwegs zum Fox Glacier

Zugegeben: Fox Town hat nicht wirklich was zu bieten. Dort gibt es lediglich einen (überaus teuren) General Store, eine Bäckerei, ein paar Cafés und Restaurants, Hotels, ein Hostel … und überall kann man Flüge über oder Wanderungen auf den Fox Gletscher buchen, klar. Ist ja auch der Hit des Orts und der Hauptgrund, warum so viele Touristen dort verweilen. Da ich aber in Neuseeland das Wandern für mich entdeckt habe, wollte ich natürlich zu Fuß gehen.

Vom Dörfchen aus sind es nur ein paar Kilometer bis zur Gletscherzunge (Dank des neu angelegten Wanderweges von DOC!) und dennoch hat mir die Strecke ganz schön was abverlangt. (Ihr könnt auch ganz easy mit dem Auto bis fast ganz ran ans Eis fahren, aber mal ehrlich: Wie uncool und faul wäre das?) Zu Beginn geht es eine ganze Weile durch Dschungel, bis man an eine Straße gelangt. Um direkt zum Gletscher zu kommen, müsst ihr dieser auf der linken Seite folgen. Wer den groooßen Weg gehen möchte, quert sie und geht weiter über eine alte Hängebrücke. Diese Strecke bin ich jedoch nur zum Teil gegangen und dann umgekehrt, es hatte begonnen zu nieseln und wäre ich weitergelaufen, wäre ich noch vorm Ende des Weges komplett durchnässt gewesen.

So folgte ich ab dem Parkplatz also dem kürzeren der Wege und befand mich schon bald in einem überaus beeindruckenden Tal. Dieses Tal mit seinen steilen, hohen Bergwänden und dem azurblauen Gletschersee war tatsächlich um einiges imposanter als die eigentliche Attraktion, denn der Gletscher selbst war einfach weiß, schmutzig und unbesonders. Zudem durfte man nicht sonderlich weit hinauf laufen. Die Strecke zum Gletscher wird jeden Morgen neu abgesteckt, denn je nach Wetterlage kann es dort schnell gefährlich werden. Das Tal wird bei Regen innerhalb von Stunden durchflutet und viele Warnschilder und Flyer weisen auf diese Gefahr hin.

Der Weg zum Gletscher ist zwar mit Holzlatten abgesteckt, doch sehr steinig, bei Nässe rutschig und gegen Ende hin auch extrem steil. Trotz meiner an sich guten Ausdauer kam ich da nach schon zweistündiger Wanderung durch Nieselregen und eher kalter Außentemperatur ganz schön ins Hecheln. Oben am Aussichtspunkt angekommen war ich dann echt happy, es geschafft zu haben. (Der Abstieg ist aber fast anstrengender, weil man nur in kleinen Schritten die Steinhänge hinabgehen kann.) Zurück im Hostel fiel ich auf mein Hochbett und blieb bis zum Abendessen liegen.

Am nächsten Morgen schien dann wieder etwas die Sonne und ich versuchte mein Glück beim Lake Matheson – bei klarem Wetter spiegelt sich das Gebirge dort wundervoll in der Seeoberfläche. Leider waren die Gipfel bewölkt, als ich da war, aber die Radtour zum See war toll und  auf dem Rundweg ums Gewässer habe ich Bekanntschaft mit einem Australier gemacht. Seitdem weiß ich: Die Australier sprechen das eindeutig unverständlichste Englisch überhaupt!

Fazit: Das Programm an Sehenswürdigkeiten ist in Fox schnell abgehandelt. Wenn ihr gutes Wetter erwischt – was gar nicht so leicht ist, denn die meiste Zeit ist es bedeckt oder regnet durchgehend – dann macht euch auf zum Lake Matheson und danach eine Gletschertour. Ich würde das nächste Mal wohl doch einen Helikopterflug buchen, bei dem man auf dem Gletscher aussteigen darf. Das soll nämlich sehr toll sein.

Zwei Tage volles Programm am Fox Gletscher

Wir haben Gelegenheit, einen traumhaften, also ich meine: WIRKLICH traumhaften Sonnenuntergang an der wilden Westküste zu sehen, bevor wir im Hostel einfallen. Und am nächsten Tag geht´s los mit vollem Programm: Ich falle in aller Frühe aus dem Flugzeug (gut, die Dropzone ist als solche kaum erkennbar, nicht mal ein Schild weist auf Skydive Fox Glacier hin, außer dem Büro gibt es ein paar Campervans, in denen die Jumpmaster wohnen – alles nicht sooooo vertrauenserweckend).

Aber ich lasse mich nicht abschrecken, und aus dem Flugzeug über die schneebedeckten Berge seh ich alles schonmal von oben. Ganz ehrlich: Ich habe selten so etwas Schönes gesehen. Bin ganz ehrfürchtig und möchte am liebsten auf einer dieser Schnee-Ebenen landen.

Unter stahlblauem Himmel sehe ich weiße Ebenen in der Sonne strahlen, völlig unberührt da kein Mensch hier jemals seinen Fuß hinsetzt, die majestätischen Berge in völliger Stille.

Der Skydive ist gegen den Ausblick fast unspektakulär -nach gelungenem Freefall und sicherer Landung schließen wir gleich den nächsten Programmunkt an: Hubschrauberflug. Ich also rein ins nächste Flugvehikel, das zwar wackelt wie ein Kuhschwanz (gehört das so oder übt der Pilot noch, bevor die wichtigeren Passagiere kommen???), uns aber weitere atemberaubende Ausblicke beschert- diesmal beide Gletscher von oben, Bergketten, eine einsame Hütte im ewigen Schnee und aus der Ferne sogar das Meer.

Das gibt es wohl nur in Neuseeland- Gletscher, Schnee und dahinter das Meer. Wir landen im Eis, fühlen den Schnee, machen weitere gefühlte 1000 Fotos und ab geht´s wieder nach unten. Nachmittags ist es vorbei mit der Bequemlichkeit, wir wackeln mit Rucksack und Steigeisen zu Fuß zum Gletscher und auf selbigen hinauf – ist einigermaßen anstrengend, aber lohnt sich allemal: Mitten im Schnee und Eis herumzusteigen hat ganz eindeutig Erlebniswert. Bevor wir am nächsten Tag unsere Reise die Westküste hoch forsetzen, noch eine letzte Attraktion: