Der Rakiura Track liegt auf Stewart Island, der drittgrößten Insel Neuseelands, die sich circa 30 Kilometer südlich der Südinsel befindet. Stewart Island ist dünn besiedelt:

In der einzigen Ansiedlung Oban an der Halfmoon Bay leben nur knapp 420 Menschen. Somit eignet sich der Rakuira Track ideal für Naturfreunde, die abseits des großen Rummels wandern wollen. Stewart Island ist zudem als Vogelparadies bekannt – auf der Insel leben über 100 verschiedene Vogelarten, darunter der berühmte Stewart Island Brown Kiwi, der auch als Streifenkiwi bekannt ist.

Rakiura der Maori-Name für Stewart Island und bedeutet „das Land des glühenden Himmels“. Ein Name, den die Insel zu Recht trägt, kann man hier doch grandiose Sonnenauf- und –untergänge beobachten und, mit viel Glück sogar das Phänomen des südlichen Polarlichts.

Die Anreise nach Stewart Island erfolgt mit der Fähre von Bluff. Das Auto kann auf dem Festland auf dem eigens dafür vorgesehenen Parkplatz zurückgelassen werden. Die Foveaux Strait trennt die Südinsel von Stewart Island und ist je nach Wetterlage für raue See berüchtigt. Wer jedoch einmal die Überfahrt nach Stewart Island geschafft hat, kann den Rakiura Track nun problemlos erreichen.

Der eigentliche Rakiura Track ist ein 29 Kilometer langer Rundweg, der in beide Richtungen begangen werden kann. Dazu kommen noch 7 Kilometer auf asphaltierten Straßen, um von Oban zum Beginn der Strecke und nach Ende der Wanderung wieder nach Oban zu gelangen, so dass insgesamt 36 Kilometer zu gehen sind. Die meisten Wanderer benötigen dafür 3 Tage.

Weite Teile des Rakiura Track sind als Pfad aus Holzstegen gestaltet (Boardwalk). Dadurch soll verhindert werden, dass der Weg im wahrsten Sinne des Wortes im Schlamm versinkt. Wanderer sollten dennoch darauf eingestellt sein, teilweise durch Matsch, Morast und über Wurzeln zu laufen und sich daher mit entsprechender Ausrüstung ins Abenteuer begeben.

Am ersten Tag der Wanderung erreicht man von Oban aus zunächst eine Skulptur in Form einer Ankerkette, die den eigentlichen Beginn des Rakiura Tracks markiert. Der Weg folgt der Küste – herrliche, von Menschenhand nahezu unberührte Strände laden zum Verweilen und Schauen ein. Am Maori Beach sind noch Überreste eines Maori-Dorfs und einer Sägemühle zu erkunden. Hier befindet sich auch der erste Campingplatz entlang des Tracks. Über eine Brücke und einen Hügel führt der Weg weiter zum nächsten Campingplatz in Port William; kurz danach erreicht man die Port William Hut.

Am nächsten Tag führt der Weg auf einer Hügelkette durch einen Wald mit vielen einheimischen Baumarten. Auch zur Vogelbeobachtung ist dieser Streckenabschnitt gut geeignet. Von einem Aussichtspunkt bietet sich zudem ein wunderschöner Ausblick auf den Naturhafen des Paterson Inlet. An dessen Ufer ist auch die North Arm Hut gelegen, die das Etappenziel des heutigen Tages darstellt.

Die letzte Tagesetappe führt nun entlang des Paterson Inlet und passiert verschiedene Buchten. An der Sawdust Bay befindet sich die letzte (oder erste) Möglichkeit, auf dem Rakiura Track zu campen. Kidney Fern Arm und Kaipipi Bay sind weitere Buchten, die zu einer Rast einladen, bei der man das unglaublich klare Wasser des Paterson Inlet bewundern kann. Nach einer letzten Etappe entlang der Straße endet der Weg schließlich in Oban.